Blick über den Tellerrand

Nach einem halben Jahr Umbauphase steht nun wieder die Ausbildungscafeteria in der Pappelallee 2 für die Berufsausbildung junger Menschen mit Handicap zur Verfügung. Die moderne Innenausstattung sowie ein neues Arbeitsplatzkonzept ermöglichen den Gästen einen ganz eigenen Blick über den Tellerrand hinaus.

Das BerufsBildungsWerk Greifswald eröffnete im Januar nach einer sechsmonatigen Umbauphase wieder seine Ausbildungscafeteria. Bei der Neugestaltung setzte das BBW vor allem auf moderne Strukturen und die Optimierung der Arbeitsprozesse. Seit 2012 dient die Cafeteria als Ausbildungsort für junge Menschen mit Handicap. Daher spielten die unterschiedlichen Behinderungen der Teilnehmenden auch hier eine wesentliche Rolle bei der Konzeptionierung. Im Ergebnis ist eine Ausbildungsstätte entstanden, die praxisnahe und zukunftsfähige Arbeitsbedingungen für die Teilnehmenden ermöglicht. „Mehr Stauraum, viel Platz hinter dem Tresen und die hellen Farben – ein Ort an dem ich mich wohlfühle. Und das auch, weil ich mich super von meinen Ausbildern aufgenommen fühle. Der Umgang untereinander ist sehr gut und bietet eine optimale Grundlage für meine Arbeit“, erklärt Johanna Herse, Teilnehmerin aus der Berufsvorbereitung (BVB).  

Die Ausbildungscafeteria wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut und nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet. Durch die neue Arbeitsplatzeinteilung im Tresenbereich können die Teilnehmenden künftig besser und vor allem optimierter ihre Lehrinhalte umsetzen. Das Farb- und Beleuchtungskonzept trägt mit seinen warmen Farben zu einer behaglichen Stimmung bei. „Ein modernes, freundliches und helles Design, angepasst an ein junges, dynamisches, modernes und freundliches Team“, unterstreicht Mandy Schlichtkrull, Ausbilderin im Bereich Ernährung/Wirtschaft/Verwaltung.

Bis zu 100 Gerichte werden pro Tag in der Ausbildungscafeteria von Sven Ebert zubereitet. Seit nunmehr fünf Jahren fährt der 36-Jährige von Wolgast in die Pappelallee 2. Einer von drei Köchen im größten Bildungsdienstleister im Norden zu sein verlangt mehr als die Umsetzung von Rezepten. Teilnehmende einer beruflichen Rehabilitationsmaßnahme müssen angeleitet, begleitet und in die noch so kleinsten Arbeitsschritte mitgenommen werden. „Ich habe früher schon für meinen Bruder gekocht“, unterstreicht der Gastronom. Egal ob im BBW gemeinsam mit den Teilnehmenden oder zu Hause für seine beiden Kinder – Kochen ist einfach seine Leidenschaft. Zu Beginn kannte Sven Ebert lediglich einen seiner Kollegen. Mittlerweile fühlt sich das Ausbildungscafé für ihn wie ein Stück Zuhause an. „Wir sind wie eine Familie und das muss auch so sein, wenn man unseren Jugendlichen die beste Ausbildung ermöglichen will“, so Sven Ebert abschließend