Gut gewappnet für Konfliktsituationen

Deeskalationstraining im BBW Greifswald.

Konflikte und Gewalt sind in Sozialeinrichtungen und im Gesundheitswesen keine Seltenheit – auch der Bildungssektor gehört zu den EU-weit häufig betroffenen Branchen. Die aggressionsauslösenden Reize sind dabei vielfältig und die verübte Gewalt hat viele Gesichter: Neben tätlichen Angriffen hinterlassen Beleidigungen, Ausgrenzung, Diskriminierung und Mobbing bei den Beteiligten zum Teil traumatisierende Folgen. Auch für den Arbeits- und Gesundheitsschutz hat sich der Umgang mit physischer und psychischer Gewalt daher zu einem zunehmend wichtigen Thema entwickelt.

Seit 2021 sind auch Träger wie das BerufsBildungsWerk Greifswald gesetzlich verpflichtet, ein Gewaltschutzkonzept umzusetzen und regelmäßig zu überprüfen. Im Rahmen der Erarbeitung eines Mitarbeiterschutzkonzeptes haben Psychologin Melanie Wiechmann und Sozialpädagoge Martin Brandt eine umfangreiche Schulung zu ProDeMa-Trainern absolviert und ein Deeskalations-Schulungsprogramm auf den Weg gebracht.

In der mehrtägigen Schulung wird den Seminarteilnehmern vermittelt, warum aggressives Verhalten entsteht, welche Methoden eine Deeskalation verhindern können und welche Abwehr- und Fluchttechniken im Notfall einsetzbar sind. Dabei wird auch auf die Besonderheiten bei der Arbeit mit beeinträchtigten Menschen eingegangen. Praktische Übungen und Videoaufnahmen unterstützen dabei, die eigenen Reaktionen zu analysieren.

Der erweiterte Leiterkreis gehörte zu den ersten Seminarteilnehmern. Auch Bereichsgeschäftsführerin Stefanie Niemeyer absolvierte die dreitägige Veranstaltung und ist sich sicher, dass das neue Angebot bei allen Kolleg*innen gut ankommen wird. Das Training helfe dabei zu verstehen, wie Krisen entstehen und wie man jemanden in diesem Moment möglichst offen, helfend und auf Augenhöhe entgegentreten könne, so Stefanie Niemeyer.